Die Odyssee des Frühstücks sollte sich nicht ändern und so zogen wir morgens schon schlecht gelaunt an den Strand. Sebastian legte auch im Urlaub sein Frühaufsteherdasein nicht ab und so waren wir meistens schon gegen 10.00 Uhr am Wasser. Da konnte einem der Tag sehr lang werden, wenn man sich immer wieder mit dem Kind beschäftigen musste, kaum eine ruhige Minute hatte, der Lärm einen sogar bis zur Promenade verfolgte. Zum allein spielen war der Dicke noch zu jung und andere Kinder in seinem Alter schienen nicht anwesend zu sein. Was waren das für vorausschauende Eltern gewesen, die nicht Urlaub in Palmanova bzw. eine Glücksreise mit einem Kleinkind gemacht hatten. Wir schienen allein auf dem Planeten „Urlaubs-Pech“ gelandet zu sein.

Und dann fing es an, in meinen Armbeugen und an meinem Ausschnitt zu jucken. In diesem Moment dachte ich nur: „Wenn das jetzt diese berühmt-berüchtigte Mallorca-Akne ist, dann fliege ich nach Hause. Ich habe die Schnauze gestrichen voll“. Ich traute mich gar nicht, meinem Mann von den juckenden Pusteln zu erzählen. Auch er wäre aus allen Wolken gefallen. So verdrängte ich die juckenden Stellen und blieb tapfer in der Sonne liegen. Man will ja schließlich wohlgebräunt aus dem Urlaub kommen, oder? Dass die Sonne Ende Juli/Anfang August die höchsten Temperaturen auf die Ballearen zaubert, hatten wir nicht so recht bedacht. Also gab es alle 20 Minuten eine Abkühlung im Meer. Das Zusammenwirken von Sonnenmilch, Sonne, Salzwasser und Schweiß (und wohl auch schlechter Laune) brachte die ganze Katastrophe jedoch am Abend zutage: die Haut war feuerrot, juckte fürchterlich und einige Partien schienen sogar angeschwollen zu sein!

Und so mussten wir am folgenden Morgen direkt zum Arzt. Dort bekam ich eine Calciumspritze sowie eine Creme für die betroffenen Hautstellen. Dazu natürlich die Verwarnung nicht mehr in die Sonne zu gehen und wenn, dann nur mit langen Hosen, langen Ärmeln und am besten im Rollkragenpullover! Jaja, schon klar! Natürlich wurde bar bezahlt…

Diesen Urlaub hielt es sich mit der Sonnenallergie sogar in Grenzen und ich musste, nach meinem eigenen Ermessen natürlich, nur einen Tag ganz aus der Sonne. Diese Zeit nutzten wir und bummelten durch Palmanova.

Bei dem großen Angebot von Autoverleihfirmen in diesem Ort be-schlossen wir, spontan wie wir nun mal waren und auch heute noch sind, uns für das kommende Wochenende einen Mietwagen zu gön-nen. Es gab sogar Kindersitze, die eine sichere Fahrt auch für unseren kleinen Schatz gewähren sollten. Und die Preise waren auch akzeptabel. Wir konnten also an dem nächsten Wochenende mit einer Erkundungstour starten. Diese Aussicht auf Abwechslung brachte ein kurzfristiges Hoch in unsere Urlaubsstimmung, ein Tief in die Urlaubskasse.

An jenem Nachmittag, zwei Tage nach Kauf der Melone, passierte es dann: mein Mann aß noch recht genussvoll im Hotel den Rest des guten Stückes. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn nicht nur, dass er ja den ganzen Tag in der Sonne gelegen hatte in dem Glauben, dass man nur dort braun wird.

Nein, Moritz konnte den Hals nicht voll genug bekommen und aß wirklich eine noch sehr beträchtliche Menge Wassermelone! Nun gut, es war ja im Prinzip nur Wasser. Im Prinzip… Doch keine zwei Stunden später sagte Moritz zu mir, dass er sich gar nicht gut fühle und er möglicherweise so etwas wie Schüttelfrost hätte. Er kam auch gar nicht aus seinem Bett hoch. (Wollte er vielleicht nur seine Ruhe haben, gar das Abendessen boykottieren? War ihm der Eklat des Vorabends noch zu bewusst??)

Das Kapitel können Sie zu Ende lesen, wenn Sie das Buch bestellen…