Ich denke, im Nachhinein hätte es eigentlich wohl noch viel schlimmer kommen können. Müsste ich sogar dankbar sein, dass damals alles so gekommen ist? Hätte sich irgendetwas in meinem Leben geändert, wenn wir in jenem Sommer nicht mal eben nach Mallorca geflogen wären?
Einen gewissen Trost spendete mir schon damals das alte Sprichwort meiner Mutter: „Wenn der liebe Gott dir eine Tür zuschlägt, dann öffnet er an anderer Stelle ein Fenster!“… Will heißen: irgendeinen Grund hatte es wohl schon, dass der Urlaub so verlief, wie er verlief!!!!
Trotz vieler schlechter Tage und Wochen in meinem Leben habe ich meinen Humor nach wie vor noch nicht verloren. Obwohl es mir, und sicherlich auch meiner Umwelt, manchmal so erscheint. Ich lache ge-rne, vor allem in guter Gesellschaft und am liebsten natürlich über an-dere. Folgte hier die Strafe auf dem „Fuße“?
Ich gebe zu, mein Launenspektrum ist im Vergleich zu dem anderer nicht nur ziemlich breit gefächert! Daher ist die doch allseits so beliebte „gute Laune“ nicht immer gleich auffindbar, aber es kommt dann doch wie es kommen soll: irgendwann ist der Groll verflogen! Dieses Motto funktioniert nur nicht immer: eine meiner Brillen suchte ich über ein Jahr…. und kaufte mir eine neue!
Eines weiß ich jedoch gewiss: dass ich irgendwann und irgendwo auf „Gold“ treffe!
Okay, ich gebe ebenfalls zu, dass ich morgens zur Freude meiner Familie ein fürchterlicher Morgenmuffel bin. Zu Beginn meiner Partnerschaft/Freundschaft/Liebe zu Moritz hatte ich das ziemlich gut im Griff. Man bemüht sich an, zeigt die guten Seiten, verbirgt die schlechteren.
Nur jetzt lassen sich weder meine dicken Augen noch meine strubbeligen Haare kaschieren und die Knochen fangen an, morgens nach meinem Gehirn aus dem Bett zu fallen….
Ich stehe eigentlich lieber freiwillig eine halbe Stunde früher als der Rest der Familie auf, damit ich in einigermaßen ansprechbarer Laune bin, wobei „ansprechbar“ ebenfalls ein relativer Begriff zu sein scheint. (Und da „beißt sich mal wieder die Katze selbst in den Schwanz“: wer steht schon gerne früh auf?)
Wenn ich zum Beispiel großen Hunger habe, dann sinkt mein Freundlichkeits-Barometer auf „Gewitter“. Wenn der Tag für mich, die ich doch tatsächlich den Beinamen „Prinzessin auf der Erbse“ trage, entspannt beginnt, dann bin auch ich nicht mehr zu halten.
Es gab tatsächlich schon Tage, da habe selbst ich morgens beim Frühstück mit meiner Familie laut gesungen, habe Geschichten zum besten gegeben oder war einfach nur zufrieden. Aber diese Tage lassen sich fast an zehn Fingern abzählen.
Als pessimistisches Geschöpf der Gattung „homo sapiens“ gehöre ich zu der Art Mensch, bei der alles erst einmal kritisch hinterfragt wird, bei der das Glas schon halb leer ist und „um Gotteswillen“ die Hälfte schon vorbei.
Hat man sich aber erst einmal mit dieser Tatsache abgefunden, lässt es sich sehr gut damit leben. Und allzu schlimm kann es denn ja doch nicht mit mir sein, denn mein Mann hat mich ja schließlich freiwillig geheiratet, es gab keine ernsthaften Warnschüsse seitens der Familie (oder vielleicht doch?) und er scheint zumindest seit 19 Jahren ganz gut mit dem Umstand zu leben, dass ich so bin wie ich bin.
An dieser Stelle eine kleine Randbemerkung für die Frauen unter den Lesern: ich habe meinen Mann schon so manches Mal durchschaut und es kommt in mir der Verdacht hoch, dass es nicht an meinem Mann sondern an dem „Mann“ an sich liegt, dass er in so vielen Situationen durchschaubar erscheint!
Gab es doch tatsächlich mal ein Weihnachtsfest, an dem ich alle Ge-schenke schon kannte, bevor ich sie auspackte! Und dieses lag nicht an Neugier oder Schnüffelei sondern einzig und allein an der Tatsache, dass auch Männer Geheimnisse nicht immer geheim halten können….
Wenn ich so ein wenig darüber nachdenke, dann könnte ich mir vorstellen, dass so mancher, der von unseren Erlebnissen in jenem Urlaub auf Mallorca liest, die Arme über dem Kopf zusammenschlagen wird. Es könnte sich gefragt werden, wie wir das alles unbeschadet überstanden haben. Und um ehrlich zu sein, das frage ich mich heute noch!
Mallorca ist eine magische Insel. Darüber will ich auch gar nicht strei-ten- die Magie in unserem Urlaub bestand allerdings darin, ihn unbe-schadet zu überstehen!!!!!!!! Ob ich jemals den Mut finden werde, diese Insel ein weiteres Mal zu betreten, dass weiß ich nicht. Möglicherweise ist es schade, die stillen Plätzchen, malerische Buchten und viele beeindruckende Aussichten nicht angetroffen zu haben, aber wahrscheinlich werde ich das alles erst in einem weiteren Leben erkunden….
Es stellt sich mir die Frage, ob sich grundsätzlich unsere Urlaubsvor-stellungen seither verändert haben? Sind die Träume von der schönsten Zeit des Jahres im Prinzip nur noch Schall und Rauch? Gehen wir nun anders an die Planungen unserer Urlaube? Die Antwort fällt für mich, die ich Sternzeichen Krebs bin, überraschend deutlich aus: JA!
Ich weiß, dass der Urlaub auf Mallorca damals von uns irgendwie überstanden wurde und jeder folgende Urlaub diesen im Hinblick auf Katastrophen bis heute zum Glück nicht „toppen“ konnte! Und eines meiner persönlichen Ziele ist, wen wird es wundern: es nicht geschehen zu lassen, ein zweites „Mama Mallorca“!
Kapitel 2 folgt am Mittwoch den 20.04.2009